Kitzbühel – seit jeher spricht man über diesen Ort in den Kitzbüheler Alpen. Wegen seiner Anziehungskraft für Promis aus aller Welt. Wegen des legendären Hahnenkammrennens. Und der nicht weniger legendären Rennstrecke, der Streif. Und natürlich wegen der Partys rund um das Rennen. Nur das Skigebiet „KitzSki“, das steht bei all dieser Berichterstattung selten im Vordergrund. Und das ist eine Schande. Denn auf Après-Ski mit teuren Getränken und pelztragenden Gästen mag man verzichten können, auf erstklassige Pisten jedoch nicht. Und als diese kann man die 170 km Abfahrten rund um Kitzbüheler Horn, Hahnenkamm und Resterhöhe definitiv bezeichnen. Hinzu kommen 51 moderne Aufstiegsanlagen.
Dabei beschränkt sich das Skigebiet längst nicht nur auf das mondäne Kitzbühel, sondern dank der Umlaufseilbahn 3S gehören mittlerweile neben Kirchberg, Reith und Aurach auch Jochberg, Mittersill/Pass Thurn und Hollersbach dazu. Zahlreiche Möglichkeiten also, um Pistenspaß der Extraklasse zu genießen und dabei aber günstiger zu wohnen als vielleicht in Kitzbühel selbst. Der große Vorteil für all diejenigen, die „auf der anderen Seite“ – sprich in Jochberg, Hollersbach oder Pass Thurn – einsteigen: Dieser Teil des Skigebietes ist weit weniger überlaufen als die Pisten, die man direkt von Kitzbühel oder Kirchberg aus erreicht. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Abfahrten hier weniger attraktiv sind. Im Gegenteil: Wer nicht „rübermachen“ will, der findet auch hier ein abwechslungsreiches Skigebiet, in dem an alle gedacht wurde – vom kleinen Kind bis zum Freestyle-Pro.
Für einen bequemen Einstieg ins Skigebiet sorgen die Panoramabahn in Hollersbach, der Sessellift Resterhöhe in Pass Thurn und die neue Wagstättbahn in Jochberg. Trotz relativ vieler Ziehwege zwischen den Liften ist das Skigebiet für Skifahrer ebenso geeignet wie für Snowboarder. Mit ausreichend Schwung sollte hier niemand Probleme bekommen. Und immerhin sorgen die Ziehwege für eine optimale Vernetzung der Pisten.
Darunter sind zahlreiche Leckerbissen. Die 76 etwa, auf der man vom Zweitausender aus die Möglichkeit hat, bis zur Talstation in Pass Thurn abzufahren. Ohne Pause, auf einer komplett blau markierten Strecke. Die 65, die vom Gipfel des Bärenbadkogels hinunterführt. Gerade die ersten wunderschönen Waldpassagen sind ein absoluter Genuss. Und dann wären da noch die Strecken am Hanglalm-Lift. Von dem aus gelangt man außerdem in den Mercedes-Benz Snowpark, ein Freestyle-Terrain, bei dem kaum Wünsche offen bleiben dürften. Im oberen Bereich hat man sich dort vor allem auf Rails und Boxen konzentriert. Weiter unten ist mit zahlreichen Kickern auch für ausreichend Airtime gesorgt. Wer es anspruchsvoll mag, der ist vor allem am Zweitausender richtig. Von hier führen tiefrote und schwarze Abfahrten den Berg hinunter.
Besonders hervorzuheben sind auf dieser Seite des Skigebietes zudem die Talabfahrten. Die zur Wagstättbahn in Jochberg gehört etwa zu den schönsten. Belohnt wird man hier anschließend mit einer Fahrt in einer der modernsten Gondeln des Skigebietes – inklusive Sitzheizung. Sie wurde erst zur aktuellen Wintersaison in Betrieb genommen.
Die Verbindungsbahn 3S nach Kitzbühel gibt es schon länger – seit 2005. Nur rund 10 Minuten dauert es, bis man von der Wurzhöhe zum Pengelstein „übergesetzt“ hat. Und schon erschließt sich dem Wintersportler ein weiteres Top-Skigebiet mit zahlreichen Pisten-Highlights. Und die beschränken sich wahrlich nicht allein auf die allseits bekannte Streif. Auch wenn die natürlich hier Erwähnung finden muss. Allerdings gar nicht unbedingt wegen der mühsamen steilen Stücke, die auch geübten Skifahrern einiges abverlangen. Nein, wer auf den Adrenalinkick verzichten kann, der sollte unbedingt die Umfahrung der Strecke wählen, die Familienstreif. Denn diese Piste, die im oberen Bereich zu großen Teilen aus seichten Ziehwegen besteht, bietet einen atemberaubenden Ausblick ins Tal sowie auf das schöne Kitzbühel. Und bei dem Tempo lässt der sich auch so richtig genießen! Den Blick aus dem Starthaus der Streif auf die berühmte Mausefalle sollte sich jedoch trotzdem niemand entgehen lassen. Der ist beeindruckend. Unten am Ende der Streif erfrischt man sich dann mit einem Getränk in der edlen Streifalm. Und schaut den anderen beim Runterkommen zu…
Einfacher aber nicht minder reizvoll ist das Runterkommen einen Ort weiter in Kirchberg. Denn dort endet die „KitzSki extended“. 8,3 km Piste, rund 1.000 Höhenmeter von der Bergstation des Silberstubenliftes bis hinunter zur Talstation der Maierl- oder der Fleckalmbahn. Und das alles in Blau. Eine Piste also für die ganze Familie. Und ein Genuss. Panoramablick inklusive. Wer die neue Maierlbahn wählt, der hat den übrigens auch bei der Fahrt zurück auf den Berg. Denn die Kabinen sind rundum bis auf den Boden verglast.
Wer die Zeit hat, der kann in Kitzbühel und Kirchberg noch auf zwei weitere Skiberge umsteigen – den Gaisberg und das Kitzbüheler Horn. Der Gaisberg ist als „Sportberg“ bekannt und mit seinen roten und schwarzen Abfahrten vor allem Anziehungspunkt für sportliche Fahrer. Das Kitzbüheler Horn gilt als Naturschneeparadies und beherbergt zusätzlich den zweiten Snowpark des Skigebietes, den Snowpark Horn.
Wer stramm durchfährt und nicht zu viele Pausen einlegt, dem gelingt es, beide Teile des Skigebietes an einem Tag kennen zu lernen. Zu lange Zeit lassen sollte man sich dann allerdings bei den Abfahrten nicht. Eine Skisafari von 35 km von Kitzbühel bis zur Resterhöhe schlagen die Bergbahnen sogar vor. Aber auch auf eigene Faust, mit dem Pistenplan zur Hand lässt sich das ohne Probleme meistern.

Der Blick hinab auf die Talabfahrt Richtung Hollersbach. Im Hintergrund ziehen sich die Wolken langsam über Mittersill zusammen.
Wer die Abfahrten – und die Pausen – mehr genießen möchte, der greift am Ende des Skitages einfach auf den Skibus zurück, der Kitzbühel, Jochberg, Pass Thurn und Mittersill miteinander verbindet. Denn ausgiebige Pausen lohnen sich im Skigebiet. Auf der gemütlichen Bärenbadalm beispielsweise oder im urigen Hahnenkammstüberl. Die Sonne im Gesicht und das schöne Panorama im Blick hat man hingegen auf der Panoramaalm am Zweitausender. Und vor der Tal(ab-)fahrt in Hollersbach lohnen sich gleich noch 2 letzte Stops: Der „Pinzgablick“ an der Bergstation der Panoramabahn und die Mooralm mit ihrer Schirmbar an der Mittelstation. Den Drink hier hat man sich übrigens auch verdient. Das letzte Stück der Talabfahrt fordert schließlich noch einmal die Oberschenkelmuskeln heraus. Bis ganz hinunter ins Tal führt dann eh nur noch die Gondel. Gegen das erfrischende Bier oder den wärmenden Glühwein ist also absolut nichts einzuwenden.
Wer nicht in Kitzbühel wohnt, dem sei die Nutzung der Busverbindung zumindest einmal ans Herz gelegt. Après-Ski wird auf der Hollersbacher Seite nicht unbedingt groß geschrieben. Und das Schaulaufen der High Society in den Bars von Kitzbühel ist einfach ein Spektakel. Auch wenn es vielleicht nicht für die obligatorische Flasche Champagner reicht…
Kitzbühel und seine Umgebung – ein Erlebnis, auf und neben der Piste!